Band 12

Von der Gewerkschaft zur Massenorganisation 1945 bis in die frühen 1950er Jahre

476 Seiten
ISBN: 978-3-88474-863-3

Essen: Klartext Verlag 2000

Organisation und Geschichte des FDGB werden von der zeithistorischen DDR-Forschung im Gegensatz zu vielen anderen Feldern kaum bearbeitet, was im Hinblick auf die Rolle des Gewerkschaftsbundes als wichtigster „Transmissionsriemen“ der SED und mit Abstand größter „Massenorganisation“ der DDR sowie auf die systemstabilisierenden Funktionen des FDGB erstaunt.

Die Studie von Detlev Brunner trägt zur Schließung der bestehenden Forschungslücken bei. Der Band thematisiert den für die spätere Rolle des FDGB grundlegenden Entwicklungsprozess von der Gründung 1945 bis in die frühen 1950er Jahre. In diesem Zeitraum wandelt sich die Organisation – bei allen Abstrichen von einer gewerkschaftlichen Interessenvertretung zur „Massenorganisation“ unter Führung der SED, die im gleichen Zeitraum in eine stalinistische Kaderpartei umgeformt wurde. Die Geschichte dieses Prozesses ist zugleich die Geschichte der sozialdemokratischen Gewerkschafter im FDGB und in seinen Industriegewerkschaften, ihrer Versuche einer gewerkschaftspolitischen Einflussnahme und ebenso der Verdrängung und Ausschaltung der aus der SPD stammenden Funktionäre und aller sozialdemokratischer und demokratisch-gewerkschaftlicher Elemente in der politischen und praktischen Ausrichtung der Gewerkschaftsarbeit.