Unser Verständnis des Ruhrgebiets

Das Archiv im Haus der Geschichte des Ruhrgebiets (AHGR) möchte mit seinen Beständen einen Beitrag zum historischen Gedächtnis der Region Ruhrgebiet leisten. Das Ruhrgebiet als Region ist ein Raum ohne feste Verwaltungsgrenzen, es gibt daher auch keinen Bestandsbildner, dem das Archiv zugeordnet wäre. Das Archiv sammelt also Bestände unterschiedlicher Provenienz, die Aufschluss geben über die Geschichte des Ruhrgebiets. Diese Geschichte lässt sich jedoch nicht aus den Beständen des Archivs im Haus der Geschichte des Ruhrgebiets allein erschließen – innerhalb des Ruhrgebiets gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Archive, die alle einen spezifischen Beitrag zur Dokumentation dieser Geschichte leisten. Die Bestände des Archivs im Haus der Geschichte des Ruhrgebiets sind lediglich ein Teil dieses größeren Gesamtbildes.

Da die Region Ruhrgebiet nicht über die definierten Grenzen eines Verwaltungsraums verfügt, begreift das Archiv das Ruhrgebiet als einen sozialen Raum. Nach diesem Verständnis ist das Ruhrgebiet durch soziale Praktiken auf der Basis von naturräumlichen Gegebenheiten im Zusammenspiel mit seiner Geschichte als Montanregion konstituiert. Die Überformung durch die Schwerindustrie ab dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts schuf demnach einen Raum, der auf gemeinsamen wirtschaftlichen und sozialstrukturellen Merkmalen beruht, einer spezifischen Infrastruktur, besonderer Mentalitäten und einem regionsbezogenen Identitätsbewusstsein in der Bevölkerung. Der Rückgang der Schwerindustrie hinterließ strukturelle Probleme für die gesamte Region und führte zu gemeinsamen regionalen Initiativen und Planungen. Seit 1920 existiert zudem eine Institution für die Erledigung regionaler Aufgaben, zunächst in Gestalt des Siedlungsverbands Ruhrkohlenbezirk, dann des Kommunalverbands Ruhrgebiet und heute des Regionalverbands Ruhr. Dieser umfasst derzeit 11 kreisfreie Städte und vier Kreise, die man gemeinhin zum Ruhrgebiet rechnet.

Das hier skizzierte Verständnis des Ruhrgebiets lädt ganz besonders dazu ein, bei der Bewertung von Archivgut ein Konzept zugrunde zu legen, dass umfassend die regionale Lebenswelt in den Blick nimmt. Dabei orientiert sich das Archiv an der Arbeitshilfe zur Erstellung eines Dokumentationsprofils für Kommunalarchive und passt diese an eigene Belange an.

Anhand unserer Beständeübersicht können Sie sich darüber informieren, welche Teile der regionalen Lebenswelt in unserem Archiv durch Archivalien dokumentiert sind.

Falls Sie glauben, selbst über relevante Dokumente zu verfügen, die Sie in ein Archiv geben möchten, informieren Sie sich bitte hier über die Möglichkeiten dazu.

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Öffnungszeiten

Die Archivbestände können im Lesesaal zu den Öffnungszeiten der Bibliothek des Ruhrgebiets eingesehen werden:

Montag bis Freitag:

9 bis 18 Uhr

 

Letzte Aktenausgabe um 16 Uhr.

Kontakt

Archiv-hgr@rub.de

Formulare und Informationsmaterial

Abgabe von Dokumenten an das Archiv

Benutzungsordnung

Benutzungsantrag

Flyer des Archivs

Merkblatt