70 Jahre Montanmitbestimmung
Zukunft der Unternehmensmitbestimmung
Dienstag, 27. April 2021, 17 bis 19:30 h
Veranstalter:
Stiftung Geschichte des Ruhrgebiets, Bochum
Hoesch-Museum, Dortmund
Am 10. April 1951 – vor 70 Jahren – beschloss der Deutsche Bundestag das Montanmitbestimmungsgesetz und wenige Wochen später, am 21. Mai, trat es in Kraft. Für hunderttausende Beschäftigte des Bergbaus und der Eisen- und Stahlindustrie wurde eine qualifizierte Mitbestimmung Wirklichkeit, die den Belegschaften und ihren Gewerkschaften eine gleichberechtigte Stellung in den Unternehmen ermöglichte. Sie setzte Maßstäbe auch für Unternehmen anderer Branchen. Das Mitbestimmungsgesetz, das 25 Jahre später, am 18. März 1976, verabschiedet wurde, blieb allerdings hinter den Regelungen des Montanmitbestimmungsgesetzes zurück, und Konflikte zwischen der Anteilseigner- und Arbeitnehmerbank in den Aufsichtsräten blieben nicht aus. Im Laufe der Zeit nahmen sie zu. Immer häufiger werden Entscheidungen mittlerweile nicht im Konsens, sondern mit Hilfe des Doppelstimmrechts des Aufsichtsratsvorsitzenden, den die Anteilseigner stellen, durchgesetzt. Die Vertrauenskultur gerät immer stärker unter Druck. Ohne maßgebliche Mitbestimmung der Belegschaften und ihrer Gewerkschaften sind die Herausforderungen, vor denen die Wirtschaft und Gesellschaft stehen, aber nicht zu meistern.
Wie soll die Praxis der Unternehmensmitbestimmung in der Zukunft gestaltet werden? Können die Erfahrungen mit der Montanmitbestimmung dabei hilfreich sein?
Bochum und Dortmund im April 2021
Wolfgang Jäger Karl Lauschke
Online-Veranstaltung
Begrüßung: Stefan Berger, Vorstandsvorsitzender Stiftung Geschichte des Ruhrgebiets
Keynote: Michael Vassiliadis, Vorsitzender der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie
„Zukunft der Unternehmensmitbestimmung“
Erstes Panel: 70 Jahre Montanmitbestimmung
Moderation Karl Lauschke, Vorsitzender des Vereins Freunde des Hoesch-Museums
Teilnehmer:
• Werner Nass, 1992-2001 Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats der Krupp-Hoesch/ Thyssenkrupp AG
• Ludwig Ladzinski, 2001-2013 Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats RAG Deutsche Steinkohle
Statement: Christiane Benner, Zweite Vorsitzende. der IG Metall
Zweites Panel: Erfahrungen aus der Praxis der Unternehmensmitbestimmung
Moderation Wolfgang Jäger, Vors. des Fördervereins beim Institut für soziale Bewegungen der Ruhr-Universität Bochum, bis 2019 Aufsichtsrat der adidas AG
Teilnehmer:
• Daniel Hay, Direktor des Instituts für Mitbestimmung und Unternehmensführung der Hans-Böckler-Stiftung, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Rheinmetall AG
• Maxi Leuchters, Institut für Mitbestimmung und Unternehmensführung der Hans-Böckler-Stiftung, Mitglied des Aufsichtsrats der PSD Bank Rhein-Ruhr eG
• Michael Vassiliadis, u.a. seit 2004 Aufsichtsrat der BASF AG
• Christiane Benner, u.a. seit 2018 stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der Continental AG
Schlusswort: Stefan Berger, Vorstandsvorsitzender Stiftung Geschichte des Ruhrgebiets