ddp Deutscher Depeschendienst, 09.07.2008

Bochumer Historikerpreis geht an Eric Hobsbawm

Bochum (ddp). Der britische Sozialhistoriker Eric Hobsbawm erhält den diesjährigen Bochumer Historikerpreis. Wie die Stiftung Bibliothek des Ruhrgebiets am Mittwoch mitteilte, wird der 91-Jährige für sein außergewöhnliches Lebenswerk geehrt. Die Auszeichnung ist mit 25 000 Euro dotiert. Der Preis wird am 28. November in Bochum verliehen. 2005 hatte der Historiker Jürgen Kocka den Preis erhalten.

«Eric Hobsbawm ist auch international gesehen einer der bedeutendsten Historiker des 20. Jahrhunderts», begründete der Stiftungsvorsitzende, der Bochumer Geschichtsprofessor Klaus Tenfelde, die Wahl des Briten. Hobsbawm habe der Geschichtswissenschaft von den 50er Jahren des 20. bis ins 21. Jahrhundert hinein wiederholt neue Impulse gegeben.

Hobsbawm gehörte zu den Pionieren der empirischen historischen Forschung auf dem Feld der Arbeitergeschichte. Früher als andere zeigte er schon 1959 Perspektiven einer Sozialgeschichte als «Geschichte von unten» auf.

1917 im ägyptischen Alexandria geboren, wuchs Hobsbawm mit jüdischen Wurzeln in Wien und Berlin auf. 1933 emigrierte er nach England, wo er in Cambridge Geschichte studierte. An der Universität, aber auch schon zuvor in Berlin, wurde er zum überzeugten Kommunisten. Die Mitgliedschaft in der KP Großbritanniens prägte fortan sein Werk, aber auch seine Karriere und seine Rezeption.

ddp/mte/pon


zit. nach:
http://www.abacho.com/mobile/news/ticker/anzeigen/index.html?news_id=97675