WAZ Bochum,16.11.2002

Historikerpreis sorgt allseits für Zufriedenheit

Prof. Niethammer erster Preisträger


Von Jürgen Boebers-Süßmann
Gerade mal zwei renommierte Historiker-Preise
gab es bislang in Deutschland - bis gestern,
als erstmals der "Bochumer Historikerpreis" an
Prof. Dr. Lutz Niethammer verliehen wurde.
Fortan möchte er als gewichtiger "Dritter im
Bunde" wahrgenommen werden.

Nachmittags fand vor großem universitären
und offiziellem Publikum in den Kammerspielen
die feierliche Preisverleihung an den
Leipziger Geschichtswissenschaftler Prof. Dr.
Lutz Niethammer statt (siehe Bericht im
Hauptteil).
Neben dem berechtigten Stolz des Geehrten
konnten auch die Bochumer Initiatoren des
Preises guten Gewissens souveräne
Zufriedenheit an den Tag legen. Nur vier Jahre
nach Gründung der "Stiftung Bibliothek des
Ruhrgebiets" ist es gelungen, den von Anfang
an gewünschten Preis nicht nur zu denken und
zu entwickeln, sondern ihn tatsächlich auf den
Weg zu bringen. Viele Absprachen waren dafür
nötig, zahllose Kontakte mussten
(wieder)belebt, etliche Klinken geputzt
werden. Schließlich ist der "Bochumer
Historikerpreis" mit 25 000 Euro dotiert -
keine kleine Summe, wie auch Prof. Dr. Klaus
Tenfelde, der Vorsitzende der Stiftung
Bibliothek des Ruhrgebiets, betont: "Wir sind
natürlich froh, dass es gelungen ist. Und
hoffen, dass wir mit unserem Preis die
wichtige Sache der
Ruhrgebiets-Geschichtsforschung weiter voran
bringen werden."
Prof. Tenfelde zieht zum vierten Geburtstag
der Ruhrgebiets-Bibliothek, die an der
Clemensstraße heimisch ist, eine positive
Bilanz. Dienstleistungen und
Forschungstätigkeiten konnten ausgebaut
werden. "Auch hat sich das Haus der Geschichte
des Ruhrgebiets als Ort für wissenschaftliche
und regionale Veranstaltungen etabliert",
steht für Klaus Tenfelde fest, der nicht
vergisst, den engen Kontakt mit dem Institut
für soziale Bewegungen der Ruhr-Universität zu
betonen. So sind es aktuell 24 Doktoranden,
welche die Bibliothek des Ruhrgebiets als
Archiv für ihre Dissertationen nutzen, davon
die Hälfte Untersuchungen zur Revier-Geschichte.

Der "Bochumer Historikerpreis" soll sich nach
dem Wunsch der Auslober in den nächsten Jahren
als einer der bedeutendsten Preise seiner Art
in Deutschland etablieren. Vergeben wird er
alle drei Jahre.

zit. nach:
http://archiv.waz.de/main_mappe2.asp?file=2&docid=00772699&verid=001