Seminar: Bürgerliche Bewegungen in einer Arbeiterregion? Einführung in die neuen sozialen Bewegungen im Ruhrgebiet

Dr. Helke Stadtland
2 St., Montag 14:00-16:00 Uhr

Veranstaltungs-Nr. 270 010
Ort GABF 04/709
Beginn 20.4.2009
Art Modul III
Kredit bei entsprechender Leistung 5 CP
Anmeldung per VSPL

Mit dem Aufkommen des Begriffs „Neue soziale Bewegungen“ - seit 1980 auch in der Bundesrepublik - ist der Prozess der Historisierung dieser Erscheinung in Gang gekommen. Kontrovers diskutiert wird nach wie vor, was eigentlich das spezifisch Neue an diesen Bewegungen war, die in Folge der Studentenbewegung entstanden. Lassen sich Gemeinsamkeiten feststellen, welche die Verwendung einer übergreifenden Bezeichnung trotz immenser Unterschiede in Themen und Zielrichtungen rechtfertigen? Was sind die Ursachen für Aufstieg, Blüte und Niedergang dieser Bewegungen? Wer waren die Akteure, was deren Motivationsmuster, Mobilisierungs- und Aktionsformen? Welche Integrationsmuster und Rollendifferenzierungen lassen sich identifizieren? Welchen Einfluss hat das Aufkommen der neuen sozialen Bewegungen auf das politische und gesellschaftliche System der Bundesrepublik gehabt?

Solchen Fragen soll anhand der Untersuchung der Neuen sozialen Bewegungen im Ruhrgebiet nachgegangen werden: Kam es in dieser traditionell stark von der Arbeiterbewegung geprägten Region zu spezifischen Erscheinungsformen der häufig als bürgerlich apostrophierten Neuen sozialen Bewegungen? Mittels der Auswertung von Sekundärliteratur und Oral History sollen Grundlagen erarbeitet werden mit dem Ziel, einen diesbezüglichen Stadtrundgang zu erarbeiten.

Sprachnachweise können erbracht werden in Englisch.

Einführende Lektüre:

  • Jeff Goodwin/James M. Jasper (Hg.), The Social Movements Reader. Cases and Concepts, Blackwell 2003.
  • Joachim Raschke, Soziale Bewegungen. Ein historisch-systematischer Grundriß, Frankfurt/New York 1987.