Tagung, 10. Mai 2006 in Bochum

Schmelztiegel Ruhrgebiet? Zuwanderung, Konflikt und Anpassung in 200 Jahren Ruhrgebietsgeschichte

Melting pot Deutschland: Seit mehr als 200 Jahren ist das Ruhrgebiet Ort von Zuwanderung. Polnische, italienische und türkische Einwanderer kamen in die Region und prägten ihre Kultur und Lebensart. Auch wenn die polnischsprachige Reklame an so mancher Bochumer Häuserwand inzwischen verblasst ist, noch immer erkennt man an den Nachnamen vieler Ruhrgebietsbürger, dass sie eigentlich einmal aus „dem Osten“ zum Kohleabbau hierher kamen. Nicht immer verlief der Integrationsprozess ohne Probleme. Gerade die jüngeren Zuwanderungsgruppen sind noch längst nicht so integriert, wie ihre polnischen Vorgänger. Wie gestaltet sich ein gemeinsamer Alltag unterschiedlicher Nationalitäten und Religionen? Wo lagen und liegen bis heute Konflikte und Probleme? Experten der Migrationsforschung diskutieren über Migration und Integration der verschiedenen Einwanderungsgruppen ins Ruhrgebiet und gehen der Frage nach, ob das Ruhrgebiet zum „Schmelztiegel“ geworden ist.

17:00 Uhr: Präsentation des Films: Neue Heimat im Wilden Westen – Polen im Ruhrgebiet von Beate Schlanstein, WDR 1993. Ab 18:00 Uhr: Einführungsreferat von Prof. Dr. Klaus Tenfelde (Leiter des Instituts für soziale Bewegungen an der Ruhr-Universität Bochum). Gegen 19:15 Uhr: Podiumsdiskussion mit Experten zu verschiedenen Einwanderungsgruppen: Jochen Oltmer (Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien, Universität Osnabrück ), Dr. Susanne Peters-Schildgen (Oberschlesische Landesmuseum, Ratingen), Dr. Yvonne Rieker (Lehrbeauftragte Uni Bochum), Prof. Dr. Klaus Tenfelde.
Moderator: PD Dr. Michael Zimmermann (Privatdozent Ruhr-Universität Bochum)