Gewerkschaften und Kirche im gesellschaftlichen Wandel
Das Verhältnis von gewerkschaftlicher Politik und Protestantismus (1960er bis 1980er Jahre)
Das Projekt verfolgt das Ziel, das Verhältnis von Gewerkschaften und gewerkschaftlicher Politik zur evangelischen Kirche in den 1960er bis 1980er Jahren einer vertieften historisch-empirischen Analyse zu unterziehen und damit zu einem besseren Verständnis der gewerkschaftlichen Entwicklung vor dem Hintergrund gravierender Wandlungs- und Transformationsprozesse in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft der Bundesrepublik beizutragen. Durch die Fokussierung auf dieses – zum Teil spannungsreiche und ambivalente – Verhältnis in seinen verschiedenen Aspekten und Dimensionen sollen auch seine Voraussetzungen, Folgen und Auswirkungen im Hinblick auf die Rolle und Stellung der Gewerkschaften als politische und gesellschaftliche Akteure beleuchtet und reflektiert werden.
Im Mittelpunkt des Vorhabens stehen drei übergreifende Fragestellungen. Erstens sollen Verflechtungen, Transferbeziehungen und gegenseitige Beeinflussung der gewerkschaftlichen und kirchlichen Akteure bei ihren Kontakten, ihrer Zusammenarbeit in den jeweiligen Strukturen und Einrichtungen und ihren öffentlichen Stellungnahmen untersucht werden. Zweitens sind Konfliktfelder zu analysieren, die unter den Bedingungen – und ungeachtet – der Kooperation von Gewerkschaften und Kirche zwischen den 1960er und frühen 1980er Jahren bestehen blieben. Drittens wird die Praxisrelevanz der Beziehungen zwischen den Gewerkschaften und der evangelischen Kirche in dieser Periode in den Blick genommen. Vor dem Hintergrund des aktuellen Forschungsstandes konzentriert sich das Projekt vor allem auf die Beziehungen zur Kirche bzw. zu verschiedenen kirchlichen Einrichtungen und Repräsentanten auf der Ebene des DGB.
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