Forschungsprojekt
Hans Böckler Biographie
Hans Böckler (1875 bis 1951) war treibende Kraft der deutschen Gewerkschaftsbewegung nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und bis zu seinem Tod im Februar 1951 erster Vorsitzender des im Oktober 1949 gegründeten Deutschen Gewerkschaftsbundes. Er wirkte maßgeblich am organisatorischen Wiederaufbau der Gewerkschaften und an der Entwicklung ihrer Politik mit im Spannungsfeld zwischen den Besatzungsmächten, den staatlichen Instanzen der sich bildenden Bundesrepublik und den Arbeitgebern. Die Verwirklichung der Einheitsgewerkschaft ist ebenso mit seinem Namen verbunden wie die Durchsetzung der paritätischen Mitbestimmung in der Montanindustrie. Hans Böckler war zugleich Motor und Ausdruck der rasch und kraftvoll aufstrebenden westdeutschen Gewerkschaftsbewegung, die wesentlichen Anteil an der Formung der westdeutschen Demokratie nach 1945 hatte. Neben Konrad Adenauer und Kurt Schumacher zählt Hans Böckler zweifellos zu den Gründervätern der Bundesrepublik.
Seit 1982 liegt über Hans Böckler eine ausführliche Biographie von Ulrich Borsdorf vor: Hans Böckler. Arbeit und Leben eines Gewerkschafters von 1875 bis 1945, in der sein Wirken beim Wiederaufbau der deutschen Gewerkschaftsbewegung allerdings nicht mehr gewürdigt werden konnte. Dieses Forschungsdesiderat soll nun behoben und die über zwanzig Jahre alte Darstellung von Ulrich Borsdorf zugleich auf den neuesten Forschungs- und Literaturstand gebracht werden. Ziel ist es, eine zweibändige Publikation: Hans Böckler. Die politische Biographie eines deutschen Gewerkschaftsführers, im Jahre 2004 fertigzustellen.
Darüber hinaus ist im Rahmen des Projekts für Januar 2004 eine Arbeitstagung zum Thema "Gewerkschafterbiographien" geplant.
Zur Kontaktaufnahme wenden Sie sich bitte an:
Dr. Karl Lauschke