Nachwuchsforschergruppe:

Transnationale Allianzen zwischen Gewerkschaften und sozialen Bewegungen in Europa

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Die Nachwuchsgruppe erforscht Prozesse des Zustandekommens, der Koordination und der Wirkungsweisen von grenzüberschreitenden Allianzen zwischen Gewerkschaften und sozialen Bewegungen in Europa. Bisher wird die Frage, unter welchen Bedingungen und warum soziale Bewegungen und Gewerkschaften kooperieren, kontrovers diskutiert. Wohingegen die einen grenzüberschreitende Allianzen als Kernelement einer Gegenhegemonialbewegung, gewerkschaftlicher Revitalisierung und wichtiges Heilmittel gegen die Auswüchse neoliberaler Globalisierung und den Krisendynamiken in Europa sehen, betonen andere das konflikthafte und konkurrenzartige Verhältnis zwischen Gewerkschaften und Bewegungen, die durch gemeinsames Handeln einzeln nur verlieren können. Das Projekt leistet einen Beitrag, organisations- und ländergrenzenüberschreitende Kooperationen besser zu verstehen und zu erklären.

Konkret werden folgende Fragebündel bearbeitet:

  • Welche Formen von Kooperation lassen sich beobachten (z.B. in Projekten, Kampagnen, Protestereignissen)?
  • Welche Faktoren wirken sich förderlich bzw. hinderlich auf Kooperationsverhalten aus? Welche Rolle spielen dabei nationale Unterschiede, der polit-ökonomische Kontext sowie ideologisch-identitäre Unterschiede?
  • Welche Relevanz kommt unterschiedlichen Erwartungshaltungen bezüglich Kooperation sowie konfligierenden bzw. geteilten Deutungen gesellschaftlicher Probleme und Problemlösungen zu? Wie werden die Effekte der Kooperation nach innen (auf die Organisation selber) sowie nach außen wahrgenommen und bewertet?
  • Warum wird Kooperation beendet oder nicht eingegangen?

Einen schematischen Überblick über den Analyserahmen finden Sie hier.

Den Fragen wird sich über unterschiedliche Methodische Designs genähert.

Die Promotionsprojekte beschäftigen sich mit Fallstudien zu verschiedenen Kooperationszusammenhängen. Frau Lauber untersucht europäische Sozialforen als Orte der Konstruktion von Allianzen, deren Zustandekommen (und Scheitern) grundlegend für die Entstehung weiterer Zusammenarbeit bis in die Gegenwart hinein ist. Frau Nikolas beschäftigt sich mit der Zusammenabreit von Gewerkschaften und sozialen Bewegungen im Kontext europäischer Anti-Austeritätsproteste, und Frau Gortanutti untersucht die sehr bruchstückhafte Koordination in der Anti-TTIP Mobilisierung.

Diese umfangreichen Fallstudien werden ergänzt durch ein Gemeinschaftsprojekt der gesamten Gruppe: Die Analyse von Einstellungen, Prädispositionen zu Zusammenarbeit sowie Kooperationsverhalten auf organisationaler Ebene einzelner Gewerkschaften und sozialen Bewegungsorganisationen. Dazu wird eine Netzwerkanalyse durchgeführt, die ergänzt wird durch einen online Survey verschiedener Gewerkschaften und Bewegungsorganisationen (zunächst) in Deutschland. Im Rahmen der Projektlaufzeit sind verschiedene Workshops, conference panels, einzelne Publikationen sowie Kooperationen mit ForscherInnen im In-und Ausland geplant.

Aktivitäten

International Conference on Cross-movement Mobilization, Bochum 2017-04-05 - 2017-04-07

Call for Contributions

Erster Workshop “New Approaches of Social Network Research” Berlin, 2016-03-31 - 2016-04-01

The aim of this workshop on “New Approaches of Social Network Research” is to invite PhD students employing Social Network Analysis (SNA) methods and tools to discuss their doctoral projects in an open and helpful environment. The conference will discuss general concepts and methodologies, recent developments in the field, and provide an opportunity to network with other social network researchers. Topics include new approaches in SNA, website-based event analysis, online questionnaires, software-supported hyperlink analysis, discourse network analysis (more information and program available here.

Weitere Informationen und Kontakt:
Sabrina Zajak

Publikationen:

Downloads

Bericht   Link zum Konferenzbericht (341.4 kB)