Veröffentlichungen des Instituts für soziale Bewegungen

Reihe A: Darstellungen

Das Ruhrgebiet im Fokus der Westarbeit der DDR Band 65

Stefan Berger, Burkhard Dietz, Helmut Müller-Engbers (Hg.)
Das Ruhrgebiet im Fokus der Westarbeit der DDR
210 Seiten
Preis: 29,95 €

ISBN: 978-3-8375-2230-3

Essen: Klartext 2020


Als „Westarbeit“ bezeichnet wurden in der DDR Aktivitäten eigener Organisationen in der Bundesrepublik Deutschland. Dies umfasste klassische Spionagetätigkeiten, aber auch andere Maßnahmen, die eine destabilisierende Einflussnahme auf den westdeutschen Staat beabsichtigten.
Das Ruhrgebiet gehörte zu den Regionen mit dem höchsten Stellenwert innerhalb der „Westarbeit“. Es war für den wirtschaftlichen Wiederaufbau in Westdeutschland und inWesteuropa bedeutsam, seine Gesellschaft war ausgesprochen proletarisch geprägt, und es wurde bereits am Ende der 1950er Jahre von einer tiefen wirtschaftlichen Strukturkrise erfasst. So schienen hier die Voraussetzungen zur Herbeiführung einer revolutionären Situation in Westdeutschland als strategisches Ziel der „Westarbeit“ besonders günstig.
Der Band bietet eine Bestandsaufnahme der auf das Ruhrgebiet gerichteten Aktivitäten der „Westarbeit“. Die Beiträge thematisieren wichtige Zielobjekte der „Westarbeit“ im Ruhrgebiet, wie Forschungseinrichtungen, Gewerkschaften, Kirchen, Friedensbewegung und politische Parteien, oder stellen ihre Träger in den Mittelpunkt, wie der Abt. Verkehr im Zentralkomitee der SED, der FDJoder dem Kulturbund zur demokratischen Erneuerung Deutschlands.