Veröffentlichungen des Instituts für soziale Bewegungen

Reihe B: Quellen und Dokumente

Der Wandel des FDGB Band 4

Detlev Brunner (Hrsg.)
Der Wandel des FDGB zur kommunistischen Massenorganisation
Das Protokoll der Bitterfelder Konferenz des FDGB am 25./26. Nov. 1948

223 Seiten
ISBN: 3-88474-479-8

Essen: Klartext Verlag 1996


Die Bitterfelder Konferenz hat in der Geschichte des FDGB eine Schlüsselrolle gespielt. Mit den in Bitterfeld gefassten Beschlüssen und den ihnen vorangegangenen Rede- und Diskussionsbeiträgen wurde der FDGB endgültig zur Massenorganisation der SED und verlor damit seine letzten Bindungen an die Geschichte der freien und christlichen Gewerkschaften in der Weimarer Republik. In Bitterfeld wurde mit der innergewerkschaftlichen Opposition und jenen Funktionären, meist frühere Sozialdemokraten, abgerechnet, für die die Aufgaben der Gewerkschaften nach wie vor in der Wahrnehmung der sozialen und materiellen Interessen ihrer Mitglieder bestanden.
In Bitterfeld wurde beschlossen, die Betriebsräte aufzulösen. In Bitterfeld wurde die Sowjetunion als das größte historische Beispiel auch für die „fortschrittlichen Arbeiter Deutschlands“ beschworen.
In Bitterfeld wurde unter alle Bestrebungen interzonaler Zusammenarbeit der endgültige Schlussstrich gezogen. Der ausführliche und zugleich sehr lebendig wirkende Protokolltext bietet viele Möglichkeiten der Erkenntniserweiterung für diejenigen, die ihre Arbeit mit historischen Argumenten untermauern möchten, denen aber die unmittelbare Anschauung aus der Zeit vor einem halben Jahrhundert fehlt.