Forschungsprojekt

Entwicklung und Perspektiven transnationaler Parteienkooperation und europäischer Parteien in der EU

Die anhaltende Dynamik im Reformprozess der Europäischen Union hat dazu beigetragen, dass die europäische Einigung im Bewusstsein ihrer Bürgerinnen und Bürger auf wachsendes Interesse, aber auch auf zunehmende Kritik stößt. Der Blick richtete sich dabei bislang vor allem auf die Regierungsebene, während gesellschaftliche und politische Akteure wie Parteien - und ihre Zusammenarbeit in transnationalen Parteienbünden – weit weniger Aufmerksamkeit gefunden haben. Vor diesem Hintergrund werden im Rahmen mehrerer Teilprojekte am Institut für soziale Bewegungen die historischen Ursprünge europäischer Parteieninteraktion aufgearbeitet, die Gründungs- und Neugründungsprozesse europäischer Parteiorganisationen im Kontext der ersten EP-Direktwahlen, des Maastrichter Vertrags und der Verabschiedung des Europäischen Parteienstatus untersucht sowie aktuelle Entwicklungen beleuchtet.
Zum Auftakt dieser Projektaktivitäten erörterte im Rahmen einer wissenschaftlichen Konferenz, die vom „Europäischen Kulturdialog“ gefördert wurde, ein Team vor allem jüngerer Parteien- und Integrationsforscher aus den Disziplinen Geschichts- und Politikwissenschaft im November 2005 erste Ergebnisse, die später in eine systematische Bestandsaufnahme der Entwicklungslinien der transnationalen Parteienkooperation und der europäischen Parteienorganisationen gemündet sind.

In einem zweiten Projektteilabschnitt entstand in Verbindung mit dem Facultas-Verlag (Wien) eine wissenschaftliche Publikation, die aus politikwissenschaftlicher Perspektive aktuelle Tendenzen der Entwicklung europäischer Parteien aufarbeitet und in diesem Zusammenhang auch theoretische und methodische Zugänge eröffnet.


In Rahmen der aktuellen Projektphase wurde eine Sektion auf dem Berliner Historikertag 2010 ausgerichtet, die auch die methodischen und konzeptionellen Herausforderungen an eine Geschichte der transnationalen Parteienkooperation behandelt.

Für weitere Informationen: Jürgen Mittag